Doktorandenworkshop: Natürliche Zwecke und gute Gründe

In zeitgenössischen philosophischen Debatten besteht ein erneutes Interesse an teleologischen Erklärungsweisen. Für Probleme, wie das des Verhältnisses zwischen Ursachen und Gründen, Normativität und Natur, dem Verständnis von Handlungszielen oder sozialen Praktiken und deren Kritik scheint der Verweis auf teleologische Erklärungsweisen fruchtbar. Die Begründung eines solchen Ansatzes fordert jedoch die Auseinandersetzung mit umstrittenen Begriffen wie Leben, Organismus, Zweckursache oder Lebensform. Ein Versuch, solche Begriffe plausibel zu machen, wurde in den letzten Jahren vor allem im Rahmen der praktischen Philosophie als Begründung eines ethischen Naturalismus  unternommen. Jedoch auch in anderen Bereichen, wie der Epistemologie, der Wissenschaftstheorie oder der Sozialphilosophie gewinnen diese Begriffe an Relevanz. Das Ziel dieses Workshops für DoktorandInnen ist es, verschiedene Perspektiven und Ansätze, die sich mit dem Thema teleologischer Erklärungsweisen auseinandersetzen, in einen Dialog zu bringen.  

Die folgenden Fragen können als exemplarisch für das Thema des Workshops betrachtet werden:  

• Wie kann das Verhältnis zwischen Naturalismus, Normativität und Teleologie bestimmt werden? Sind Vernunft und Natur kompatibel?
• Können natürliche Zwecke als Grundlage von naturwissenschaftlichen oder humanwissenschaftlichen Theorien angenommen werden oder kann auf sie verzichtet werden?
• Kann ein Zweckbegriff als Grundlage für die Kritik von Normen im Rahmen sozialer Praktiken dienen?
• Können gute Gründe und natürliche Zwecke auf den gleichen begrifflichen Grundlagen analysiert werden oder besteht zwischen beiden ein kategorialer Unterschied?

Interessenten sind herzlich Willkommen und können sich gerne bei den Organisaoren melden.  

Organisatoren/Kontakt: Emanuel John, [email protected] | Lena Ljucovic, [email protected] | Thijs Menting, [email protected]