Wissensformen bei Nicolaus Cusanus

Der Reichtum der cusanischen Gedankenwelt konfrontiert uns immer wieder mit dem Problem der Erkenntnis aus Sicht unterschiedlichster Perspektiven. In seinem ersten spekulativen Werk De docta ignorantia präsentiert Cusanus eine negative Form der Erkenntnis unter der Formel „docta ignorantia“. Wenig später, in De coniecturis, zeigt sich die Problematik in der positiven Gestalt der Konjektur, d.h. jener Form, in welcher die Wahrheit sich in der Andersheit präsentiert. Das diesbezüglich repräsentativste cusanische Werk sind womöglich die Bücher des Idiota ( De Sapientia, De mente, De staticis experimentis), in welchen Cusanus eine umfassende Konzeption der endlichen Erkenntnis darlegt und den Begriff dermensura wieder aufgreift, welchen er schon einige Jahre zuvor in De docta ignorantia entfaltet hatte. Mit Blick auf Werke wie das Compendium oder De ludo globi ist an letzter Stelle das Thema der symbolischen Erkenntnis hervorzuheben, die besonders intensiv in dem Werk De beryllo behandelt wird. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das Werk des Nikolaus von Kues von dem Problem der verschiedenen Erkenntnisformen und deren immer wieder neuen Betrachtungen durchzogen ist.  

Ausgehend vom Beschluss bei der letzten Jungcusanertagung in Freudenstadt, freuen wir uns, zum nächsten Kongress der jungen Cusanus-Forscher 2014 nach Bernkastel-Kues in die Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte zum Thema «Wissensformen bei Nicolaus Cusanus» einzuladen.   

Dieses Treffen stellt die Fortsetzung der Reihe von Tagungen für junge Cusanusforscher dar, deren allgemeines Ziel es ist, die Forschung der Doktoranden und jungen Doktoren, die sich mit der cusanischen Philosophie auf internationaler Ebene beschäftigen, zu fördern, zu stärken und deren Weiterentwicklung zu unterstützen.  

Offizielle Sprachen des Kongresses werden Deutsch und Englisch sein.  

Wir freuen uns über Ihre/Eure Teilnahme und bitten, bis zum 15. Juli 2013 einen Kurzabstract mit Literaturangabensowie eine Kurzbiographie und eine Publikationsliste einzureichen.   

Für die weitere Organisation soll das neue Jungcusanerforum auf den Seiten der Kueser Akademie für europäische Geistesgeschichte genutzt werden (http://www.cms.kueser-akademie.de/index.php/anmeldung). Wir bitten alle Interessenten und Teilnehmer, sich über August Herbst ([email protected]) anzumelden. Herr Herbst wird auf Anfrage Passwort und Benutzernamen zum Login mitteilen.  

Christiane Bacher ([email protected]/[email protected]) und Cecilia Rusconi ([email protected])