Philosophie als Kunst – Imagination. Leben. System
Ferrara
Italy
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“Kunst” ist ein Schlüsselbegriff bei Fichte, der in fast allen Bereichen seiner Philosophie eine charakteristische und originelle Anwendung findet. In systematischer Hinsicht ist die Rede von der „Kunst zu Philosophieren“ (WL-1804) eine grundlegende Voraussetzung des Verständnisses und der Durchführung der Wissenschaftslehre. Die „Kunst zu Philosophieren“ hängt in der Wissenschaftslehre eng mit der Imagination zusammen, mit der sich der Philosoph in die Entwicklung des Grundes allen Bewusstseins ‚hineinbildet‘. In der Sittenlehre wird die Weisheit eher der „Kunst“ als der Wissenschaft (SL-1798) zugeordnet und ganz ähnlich ist es in der Rechtslehre ebenfalls eine Kunst, mit der wir uns unseres eigenen Leibes vergewissern (GNR-1796). Im Geschlossenen Handelsstaat verdankt sich die Annäherung an den Vernunftstaat der „Kunst der Vernunft“. Aus geschichtsphilosophischer Perspektive vollendet sich die Entwicklung des menschlichen Lebens in der „Epoche der Vernunft-Kunst“ (GgW-1800). Hinzu kommen unzählige Hinweise auf die schönen Künste und das spezifische Talent des Künstlers, die Fichte bereits seit seiner Jenaer Zeit in seine Philosophie integrierte und die er auch in späteren Schriften immer wieder mit der Vernunftkunst des Philosophen und dessen Gegenstand, d.i. Wissenschaftslehre, kontrastierte (BdG-1811). Die enthusiastische Zustimmung, die die Wissenschaftslehre unter Fichtes Zeitgenossen und in der Frühromantik erfuhr, dürfte sich nicht zuletzt auf die inspirierende Kraft, die von der Wissenschaftslehre als Produkt einer Vernunftkunst ausging, zurückführen lassen. Im Rahmen ihres XII. Kongresses möchte die Internationale Johann Gottlieb Fichte-Gesellschaft dazu einladen, Weisen, Anwendungsgebiete und Methoden der Vernunftkunst in Fichtes Philosophie nachzugehen.
Call for papers / panels
Die Kongresse der Internationalen Johann Gottlieb Fichte-Gesellschaft wenden sich an alle, die sich mit wissenschaftlichem Anspruch mit Fichte und dem durch ihn begründeten Denken befassen. Beiträge können vorläufig folgenden Sektionen zugeordnet werden:
Philosophie als Vernunftkunst (Wissenschaftslehre)
Deklinationen der Vernunftkunst in den jeweiligen Disziplinen (Naturlehre, Sittenlehre, Rechtslehre, Religionsphilosophie, Philosophie der Geschichte)
Ansätze einer Ästhetik als Teildisziplin der Wissenschaftslehre / Ort und Funktion von
Kunst und Ästhetik
Der Kunstbegriff Fichtes
Zur Rolle der Imagination, des Schwebens und der Einbildungskraft in der Wissenschaftslehre
Bild und Begriff
Ästhetische Bildung bei Fichte
Philosophie als Lebenskunst (Populärphilosophie)
Redekunst
Fichte und die Künste
Zum Verhältnis von Gelehrtem und Künstler
Fichtes Position zu Kunst und Ästhetik im zeitgenössischen Kontext (Kant, Schiller, Schelling, Hegel)
Fichtes Kunstbegriff im Kontext aktueller Debatten
Der Einfluss der Wissenschaftslehre auf die Kunst (Literatur, Musik, Architektur, Malerei)
Fichte und die Romantik (Schleiermacher, Fr. Schlegel, Tieck, Novalis, Chamisso, Wackenroder, Runge …)
Die Titel der Sektionen werden unter Umständen noch angepasst oder auch erweitert.
Es sind neben Einzelanmeldungen auch Gruppenanmeldungen (Forschergruppen, panels) erwünscht.
Die Sprachen des Kongresses sind Deutsch, Englisch und Französisch.
Kongressgebühren
Mitglieder der Internationalen Fichte-Gesellschaft: regulär 70.- €, Studierende 40.- €;
Nichtmitglieder: reguläre 120.- €, Studierende 70.- € EUR
Für Studierende und junge ForscherInnen sollen Reisekostenzuschüsse eingeworben werden.
Der Kongress findet in Kooperation der Internationalen Fichte-Gesellschaft mit der Università degli Studi di Ferrara und der Universität Siegen statt. Weitere Informationen über den Kongress erfolgen regelmäßig über die Homepage der Internationalen Johann Gottlieb Fichte-Gesellschaft e.V.
Registration
No
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