Konstellationen des Unwohnlichen
Unter den Linden 6, Beratungsraum 1066e im Hauptgebäude
Berlin
Germany
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Abstract
Prekäre Wohnverhältnisse stellen nicht erst seit der Covid-19-Pandemie eine dringende politische Herausforderung dar. Exorbitante Mietpreissteigerungen, zunehmende Wohnungslosigkeit und ungesicherte Wohnverhältnisse aber auch Phänomene wie Gentrifizierung und Privatisierung des öffentlichen Raums sind nur einige wenige Beispiele für eine globale Entwicklung, die seit geraumer Zeit unter dem Schlagwort der „Wohnraumkrise“ verhandelt wird.
Dabei haben Prekarisierungsprozesse weitreichende soziale Folgen, insofern sie immer auch die Anerkennbarkeit, Sichtbarkeit und Handlungsfähigkeit von Subjekten bedrohen. Damit zeigt sich, dass ein Nachdenken über das Wohnen immer auch ein Nachdenken über das Unwohnliche sein muss. Der Begriff des Unwohnlichen ist dabei in affektive, körperlich-leibliche und subjektivierende Praktiken eingebettet und umfasst Formen prekären Wohnens genauso wie Formen bedrohten Wohnens (etwa durch häusliche Gewalt, drohende Delogierung, Immobilienspekulation oder politische Instabilität), aufgezwungenes Wohnen (etwa in Flüchtlings- und Internierungslagern) oder überwachtes Wohnen (etwa in Frauenhäusern, Pflegeheimen, Gefängnissen oder Psychiatrien).
Vor diesem Hintergrund soll es im Workshop Konstellationen des Unwohnlichen darum gehen, den skizzierten zeitgenössischen Entwicklungen Rechnung zu tragen und sie aus sozialphilosophischer und kulturwissenschaftlicher Perspektive zu analysieren. Die kritische Inblicknahme der gegenwärtigen prekären Verhältnisse soll dabei entlang unterschiedlicher Fluchtlinien – 1) Philosophien, 2) Politiken und 3) Ästhetiken des Unwohnlichen – ausgelotet werden.
Programm
4. Mai 18:30-20:00 Uhr
Michaela Bstieler (Innsbruck)
Gestalten des Verworfenen. Die Philosophie und das Unwohnliche
5. Mai 09:00-16:00
Florian Pistrol (Innsbruck)
Wohnen im Öffentlichen. Eine Analyse von Protestcamps mit Arendt und Butler
Laurin Mackowitz (Graz)
Frieden und Freiheit im Haus der Heimat. Überlegungen zur Konstruktion der Nation als Wohnraum
Stephanie Graf (Innsbruck/Mexico)
Hemlin, Odradek und das Bucklicht-Männlein. Literarische Figuren der Entstellung als Einbruch de Unheimlichen
Stephan Zandt (Berlin)
"Ein Zimmer für sich allein". Intimitätsräume der Kindheit zwischen Freiheit und Überwachung
Andreas Oberprantacher (innsbruck)
Heime. Architekturen des Entsetzens
Michaela Bstieler & Lukas Ladner (Innsbruck)
Black Light. Ein Essayfilm zum Wohnungsleerstand
***
Organisiert von: Michaela Bstieler und Brigitta Kuster
Für mehr Informationen zum Workshop und Programm kontaktieren Sie: [email protected]
Registration
Yes
April 30, 2022, 11:45pm CET
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